SPÄHER IM BERG-ODANGAU

CHRISTLICHE PFADFINDERSCHAFT DEUTSCHLAND E.V.

Kategorie: Kirche und Kirchengemeinde

Persönliche Glaubensbekenntnisse

Ich glaub an Gott, den Unterstützenden.
Gott gibt Kraft, egal wo wir sind und egal, in welcher Situation wir uns befinden.
Gott ist nicht als Bild oder Symbol darstellbar und ist für jeden etwas Individuelles.
Ich glaube an die Wunder Gottes und an die Anwesenheit und Unterstützung.

Kristina (Stamm WILHELM Hermann)

Ich glaube an Gott,
der das Zentrum für viele Gemeinschaften bildet,
der den Menschen, wenn auch nur bildlich ein Leuchtfeuer ist für Hilfbereitschaft, Hoffnung, Mut und Fortschritt.

Ich glaube an Jesus, der dies im Beispiel vorgelebt hat.
Ebenso glaub ich an den Heiligen Geist, der uns den Weg in die Zukunft zeigt und die Menschen an ihr Potential erinnert.

Aber vor allem glaube ich an die Menschen: Sie haben Gott zum Vorbild, Jesus als Wegbereiter und den Heiligen Geist als Hoffnungsträger gesucht.

Daniel (Stamm Wilhelm Hermann)

Einheit in Vielfalt

Diese Andacht wurde auf dem Pfingstlager 2019 für die Späher und Kreuzpfadfinder des Berg-Odangaus sowie die Ranger und Rover der teilnehmenden VCP-Stämme gehalten. 

Ähnliches Foto
Der Turmbau zu Babel nach Peter Bruegel d. Ä. aus dem Jahr 1563

Wenn man ein wenig in Genesis herumstöbert, passiert es schnell, dass man eine kurze, aber wesentliche Geschichte überblättert : Den Turmbau zu Babel, dessen Erzählung aus nur 9 Versen sich zwischen verschiedenen Abstammungstafeln versteckt. Es handelt sich hierbei vermutlich um eine der bekanntesten alttestamentlichen Überlieferungen und ein Motiv, das immer wieder in Kunst und Literatur aufgegriffen und neu interpretiert wurde. 

Gewissermaßen ergänzt und vervollständigt diese Erzählung von Gottes Wirken die Schöpfungsgeschichte, die wir einige Kapitel vorher finden. Hier wird berichtet, wie nach Gottes Willen zwei Wesen geschaffen werden, die essentiell gleich sind und sich dennoch unterscheiden, um sich in Gemeinschaft zu ergänzen. Erst in ihrer Einzigartigkeit kommt ihr Wert füreinander zur Geltung. 

Weiterlesen

Die Christliche Pfadfinderschaft vom Nationalsozialismus bis zu den Grundsätzen von Rieneck (1933-1962)

Die Christliche Pfadfinderschaft im Nationalsozialismus (1933-1945)

Mit dem Aufkeimen des Nationalsozialismus und der „Machtübernahme“ 1933 kam die Bündische Jugendbewegung in eine zunehmend schwierigere Lage und schließlich zum Erliegen. Die Bünde und Verbände waren von der „Gleichschaltung“, also der Überführung in nationalsozialistische Organisationen wie der Hitlerjugend (HJ) oder dem Bund Deutscher Mädel (BDM), oder Verboten bedroht. Das selbe galt auch für die Evangelische Jugend (EJ) mit ihren Pfadfinder*innen.

Zur Integration in nationalsozialistische Strukturen kam es bereits im folgenden Jahr: 1934 wurde die Arbeit mit Minderjähirgen verboten. Somit durften nur noch Erwachsene bzw. Kreuzpfadfinder*innen aktiv bleiben. In dieser Zeit gewannen Gottesdienste, die von Anhängern der Bekennenden Kirche gehalten wurden, auch für Jugendliche an Bedeutung. Diese Jugendgottesdienste stellten als politisches Bekenntnis ohne „aktiven“ Widerstand eine Herausforderung für die Hitlerjugend dar, besonder dort, wo diese zahlenmäßig unterlegen waren.

Kitzingen am Main, Bayern (Stahlstich um 1845)

Kitzingen am Main, Bayern (Stahlstich um 1845)

Ein Beispiel aus der Geschichte

In Kitzingen, wo es mehr Bündische Jugend als BDM- und HJ-Angehörige gab, wurde die Eingliederung der evangelischen Pfadfinder*innen 1934 in Rahmen eines Gottesdienstes vollzogen. Die NS-Verantwortlichen befürworteten dieses Vorgehen, um Eskalationen vorzubeugen. Die Predigt hielt der Kitzinger Pfarrer Herrmann Schlier, Angehöriger der Bekennenden Kirche. Mit wehenden Fahnen und Bannern zogen die Pfadfinder zur Kirche, rollten die Banner ein und gingen schweigend hinein. Sie waren in der Überzahl und die HJ und der BDM, die beide im Gottesdienst anwesend waren, ertrugen das Geschehen mit zusammengebissenen Zähnen. Im Anschluss an den Gottesdienst besprachen sich die Führer*innen und Führer im Pfadfinderheim, wo die Banner verborgen werden sollten.

Weiterlesen

Lebensfragen-Spiel zum Späherziel

Für den Späherkurs auf dem Landesmarkpfingstlager 2018 wurde im Stil der Lebensfragen-Spiele folgende Kopiervorlage erstellt. Dabei handelt es sich um Fragen zur Selbstreflexion oder als Gesprächsgrundlage, die einzelne Aspekte des Späherziels thematisieren. Die Datei findet ihr über diesen Link zum Download als PDf: Impulsspiel

Viel Spaß beim Spielen und Reden!

„Wir wollen aktive Glieder der Kirche werden“ – Begriffserklärung

Der zweite Satz im Späherziel lautet folgendermaßen: Wir wollen mit aller christlichen Jugend danach trachten, aktive Glieder der Kirche zu werden. 

Dieser Satz wird oft so verstanden, dass man sich in die örtliche Kirchengemeinde einbringen soll. Das ist natürlich grundsätzlich nicht falsch. In unseren Grundsätzen steht: „Der Anspruch Gottes bindet uns an den Nächsten und fordert unsere Antwort durch Mitarbeit in Kirche, Staat und Gesellschaft.“ Es wird ausgeführt, dass das zur Übernahme von Diensten und zu persönlichen Einsatz im Leben der Kirchengemeinden verpflichte. Doch was genau bedeutet das? Wie soll man denn „Gemeinde“ und „Kirche“ eigentlich verstehen?

Der Begriff „Kirche“ kommt ursprünglich aus dem Griechischen, denn das Neue Testament wurde in dieser Sprache verfasst: „Kyriakos“ bedeutet „zu einem Herrn gehörend“. Das bedeutet, das Bekenntis und die Zugehörigkeit zu dem „Kyrios“ („Herrn“) Jesus Christus ist das Wesentliche Erkennungsmerkmal der Kirche. Mit dem Begriff „Kirche“ hat daher nicht wie heute ein Gebäude oder eine Institution beschrieben, sondern das Selbstverständnis einer Gruppierung von Menschen, die einen Glauben teilten. Weiterlesen

Lebensfragen: Behinderung und Sexualität

logo_schmal

Sollten Menschen mit geistiger Behinderung den selben Anspruchauf Sexualität und Nachwuchs haben?

Gedankenimpuls

Auch wenn nicht immer offen darüber gesprochen wird, ist das Thema Sexualität für die meisten Menschen ab der Pubertät sehr wichtig. Grundsätzlich ist es jedem überlassen, seine Sexualität den eigenen Bedürfnissen entsprechend auszuleben, außer wenn jemand anderes dadurch zu Schaden kommt. In Bezug auf Menschen mit Behinderung, körperlich sowie geistig, gibt es jedoch noch viele Tabus, die unter Anderem dazu führen, dass man sich selten mit der Frage auseinandersetzt, wie man mit der Sexualität von Menschen mit Behinderung umgeht.

Weiterlesen

Geschichte der evangelischen Jugendarbeit – ein kleiner Überblick

Die Anfänge

Die Anfänge der evangelischen Jugendarbeit in Deutschland liegen in den 20er und 30er Jahren des 19. Jahrhunderts – die Zeit der sich ausbreitenden Industrialisierung. Die Fabriken und Firmen, die sich in den Städten ansiedelten, lockten vor allem junge Männer an, die sich dort Arbeit und Lohn erhofften. Doch diese Arbeiten waren schwer und oft gesundheitsschädlich – trotz geringer Löhne; das städtische Leben verführerisch, aber wenig befriedigend: Die Folgen waren innere und äußere Not. Diese Umstände führten dazu, dass einzelne Personen, oft Persönlichkeiten aus einflussreichen gesellschaftlichen Schichten, sich verantwortlich fühlten und deswegen Hilfsangebote ins Leben riefen. Kirchengemeinden und Jugendorganisationen im heutigen Sinne gab es nicht. Weiterlesen

Das kleine ABC über… Taizé

A wie Anfänge: Wie, wann und warum ist Taizé“ entstanden?

1940 zog Frère Roger im Alter von 25 Jahren aus seinem Geburtsland, der Schweiz, nach Frankreich, woher seine Mutter stammte. Er erwarb einige leerstehende Gebäude in einem Dorf namens Taizé, welches nahe der sogennanten Demarkationslinie lag – die Grenze, die Frankreich während dem Dritten Reich in eine besetzte und eine freie Zone teilte. Gemeinsam nahm er dort mit seiner Schwester Geneviève flüchtende Menschen auf, darunter auch Juden. Die Hilfesuchenden wurden von Freunden in Lyon an sie vermitteltet.

Ihre Wohltätigkeit brachte Frère Roger und seine Schwester jedoch in Gefahr: 1942 drohte ihnen die Verhaftung. Ein befreundeter französischer Offizier im Ruhestand konnte sie rechtzeitig warnen. Sie reisten sofort nach Genf ab. Frère Roger hatte schon des längeren vor gehabt, eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen. Das gemeinsame Leben der ersten Brüder begann nun im Genfer Kriegsexil. Weiterlesen