Wir pflügen, und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand:
der tut mit leisem Wehen sich mild und heimlich auf und träuft, wenn heim wir gehen, Wuchs und Gedeihen drauf.– Matthias Claudius 1783
Am Wochenende vom 23.-25. November hat auf der Horst der diesjährige Späherkurs der Landesmark West auf der Horst stattgefunden. Insgesamt gab es 9 Teilnehmende aus 6 verschiendenen Gruppierungen mit einer Altersspanne von 16 bis über 30 Jahren, darunter ein bereits als Späher aufgenommenes CPD-Mitglied. Als Kursleitung war es dementsprechend schwierig, die Bedürfnisse einer so diversen Gruppe zu erfüllen.
Die Ziele des Kurses waren insgesamt:
- Reflexion des eigenen Biographie, Entwicklung und derzeitigen Situation, insbesondere bei der Pfadfindern
- Entwicklung von Zielperspektiven, beispielsweise der Stand des Spähers, und Strategien zum Erreichen der Ziele
- Schaffung einer Vertrauensbasis für künftige Zusammenarbeit innerhalb der Landesmark durch Übungen im Bereich Kennenlernen und Kooperation schaffen
Das Programm des Kurses war vielfältig und entlang dieser Ziele orientiert. Highlights waren der Schweigemarsch im Fakelschein, der mit inhaltlichen Impulsen verknüpft war, ein Niedrigseilparcours, ein Orientierungslauf im Gelände, tiefgründige Gespräche und aufgewühlte Diskussionen, ein gemeinsames Agapemahl, der Bunte Abend sowie der Werkstattgottesdienst. Darüber hinaus gab es selbstverständlich auch eine theoretische Einheit zur Geschichte des Späherstandes sowie eine biblische Betrachtung des „Spähers“ anhand einer wenig bekannten alttestamentlichen Gestalt: Kaleb, der das gelobte Land auskundschaftete. Die Thematisierung des Späherziels und die Relevanz davon für jeden einzelnen durfte natürlich auch nicht fehlen.
Als Leitung des Kurses kann ich keinen Erfolg garantieren. Ich kann nur Impulse setzen und einen Rahmen schaffen, welcher den Wachstum der Teilnehmenden fördert. Im Späherziel heißt es „Wir wollen reifer werden“. Als Führungsperson zielt mein Handeln darauf, dass ich individuellen Lernen, Wachstum und Entfaltung gezielt begleite. Für mich bedeutet Späher Werden und Sein ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Durch den Kurs, aber auch in meinem sonstigen Handeln, möchte ich andere dazu ermutigen, sich den Herausforderungen im Laufe dieses Prozesses zu stellen. Dabei habe auch immer wieder die Möglichkeit, mich selbst weiterzuentwickeln und ebenso zu wachsen wie die Menschen, mit denen ich im Kontakt stehe. Daher bin ich dankbar nicht nur für die tatkräftige Unterstützung in der Leitung des Kurses, sondern auch fur all das, was an Fragen, Impulsen und auch sehr persönlichen Lebenserfahrungen in den Kurs eingebracht wird und immer wieder an mich in Begegnungen heran getragen wird. Auch nach diesem Wochenende darf ich vieles mitnehmen – und weiß dies wertzuschätzen. Auch mein Gepäck ist auf dem Rückweg voller aufgewühlter Gefühle und spannenden Gedanken, die vermutlich noch länger bei mir nachwirken werden.
Herzlich gut Pfad, fischi
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