„Klatsch“, die Tür vom Auto knallt zu und wir fahren los. Allerdings fahren wir vom Stafükurs los, den wir fuhren von dort aus nach Bonn, kurz unser Gepäck packen für meinen Späherlauf. Von Bonn führen wir dann nach Erpel. Am Bahnhof von Erpel gingen wir los zur Erpeler Ley, jedoch gingen wir nicht den üblichen Weg, sondern querfeld ein, weil das kürzer war und ich mich entschloss Zeit zu sparen, weil es schon 15 Uhr war und ich die Schutzhütte noch im Hellen erreichen wollte. Auf dem Weg zur Erpeler Ley ging es steil bergauf und ich bereute es schon, die schwere warme Zunfthose angezogen zu haben. (Im Nachhinein war es allerdings eine gute Idee.) Auf der Erpeler Ley angekommen machte Jens Pause, während ich die ersten Aufgaben bearbeitete. Danach wanderten wir nach Unkel. Dort gingen wir umher, schnell fand ich das Willy Brandt Forum und notierte mir einige Stichworter, da ich nur an mein Zeichenpapier dran kam (was sich später als überaus nützlich darstellte) und nicht an die Kladde.
Danach gingen wir zum Auge Gottes, es dauerte eine Ewigkeit, bis ich es auf der Karte fand. Am Auge Gottes gab es eine Schutzhütte, in der wir schlafen wollten. Als wir dort ankamen, war gerade die Dorfjugend dort, also setzten wir uns abseits des Weges und fingen an zu kochen. Weil das Siebengebirge ein Naturschutzgebiet ist, hatten wir vorher Brennpaste gekauft, so gab es keine Brandnarbe. Zum Abendbrot gab es Spaghetti mit Tomatensoße und angebranntes Tofutier. 😉
Nach dem Essen bearbeitete ich weitere Aufgaben. Leider konnten wir immer noch nicht in die Schutzhütte. Irgendwann fing die Dorfjugend sich an untere Alkohol zu streiten und man hörte nur ein Auto davon fahren und zwei hilflose Gestalten da stehen, die sich aber bald auf den Heimweg machten. Als wir an der Schutzhütten waren, brannte noch ein Feuer, im Naturschutzgebiet. Unserer Pflicht bewusst kämpfte sich Jens wir uns den schlammigen Berg hinunter zu einem Bach und holte Wasser zum Löschen, während ich oben aufpasste. Nachdem das Feuer gelöscht war, legten wir uns schlafen.
Am nächsten Morgen gingen wir schon um 8 Uhr los. (Eigentlich war 11 Uhr angedacht.) Wir wollten ein Stück gehen und dann an einer anderen Hütte frühstücken, leider waren meine Karren schon doppelt so alt wie ich und die Hütte gab es nicht mehr, dazu kam noch, dass ich nicht ordentlich auf die Karte geschaut hatte und wir deshalb den falschen Weg einschlugen, der jedoch sehr schön war und auch zum Ziel führte. Wir gingen einen sehr schmalen Pfad in einer Schlucht entlang, unten plätscherte fröhlich ein kleiner Bach und über uns zwischerten laut die Vögel, der Wald war immer noch in Braun-, Gelb-, Orange- und Rottönen gefärbt an dieser Stelle und ab und zu sah man ein Maiglöckchen blühen. Es wurde ein wenig gruselig, als wir noch blutige und relativ frische Rippen fanden. Da wir nicht mehr wusste, wo wir waren, orientierte ich mich am Glockenläuten an der Kreuzung. Wir gingen richtig. Raus kamen wir an einem Reiterhof und wanderten weiter nach Bad Honnef rein. An einer Bushaltestelle brunchten wir dann. Dann ging es weiter durch die Straße, wo meine Kunstlehrerin wohnt, weil man man sich so gut an der Straße orientieren kann und ich mich von dort relativ gut auskenne. Weiter ging es dann zum Annaplatz und zur Annakapelle. Nachdem wir dort waren, ging es weiter zum Haus unseres 1. Bundeskanzlers und großem Häuptling der demokratischen Republik Deutschlands, wie ich später lernen würde. Dort machten wir auch eine Führung. Das Beste am Konrad Adenauer Haus waren aber die Toiletten und das kostenlose Wasser, denn wir hatten zu wenig dabei. Dauernd fragten uns Leute, ob wir auf der Walz wären und was wir machen, das nervte ein wenig. Anschließend ging es zur St. Maria Heimsuchungskirche, weiter auf den Spuren Konrad Adenauers. Weil es die Gelegenheit ergab setzte ich mich ein wenig in die Kirche und dachte nach. Als ich aus der Kirche raus war, gab es erstmals Motivationskekse für all und Schoki. Danach gingen wir zum Bahnhof, wo es auch anfing zu regnen, schlimm war das nicht, denn wir waren ja am Ziel und fertig mit allem.
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